INDISCHER WHISKY

INDISCHER WHISKY In den frühen 80er Jahren begann man auch in Indien hochwertigen Whisky zu destillieren. Dabei haben die Inder eine etwas andere Vorstellung vom Whisky. Er muss nicht zwingend aus Getreide destilliert werden, sondern wird dort hauptsächlich auf Melasse-Basis hergestellt. Bei uns würde man dieses Produkt wohl eher als Rum bezeichnen. Daher lässt die EU auch nur wenige Exporte aus Indien tatsächlich als Whisky zu. Große, namhafte Hersteller sind Amrut und Paul John. Im Gegensatz zu den Schotten steckt die Produktion in Indien praktisch noch in den Kinderschuhen. Guten indischen Whisky gibt es erst seit ca. 20 Jahren. Eine der bekanntesten Brennereien ist Amrut. Die Brennerei wurde bereits 1948 in Bangalore im Süden Indiens gegründet. 1987 wurde dann die neue Brennerei errichtet. Mit über 450 Mitarbeitern ist Amrut ein großer Arbeitgeber. Man verzichtet bewusst auf vollständige Automation, um weiterhin die Arbeitsplätze aufrechtzuerhalten. Die verwendete Gerste kommt aus der 2.500 km entfernten Region Punjab aus dem Norden Indiens. Ein weiterer bekannter Hersteller ist unter anderem Rampur in der gleichnamigen Stadt im Norden Indiens. Die Herstellung von Whisky erfolgt sowohl mit Zuckerrohr als auch mit Gerste. Bei der Herstellung sind die Auflagen jedoch nicht so streng wie in Europa, daher sind viele indische Destillate in Europa als Whisky gar nicht zugelassen. Die drei großen genannten Brennereien stellen ihren Whisky jedoch analog der europäischen Richtlinien her. So reift das Destillat mindestens drei Jahre im Eichenfass, bevor es in Flaschen abgefüllt werden darf. Dem Endprodukt darf für eine einheitliche Farbgebung Zuckercouleur und für den Alkoholgehalt von mindestens 40 % Wasser hinzugesetzt werden. Das in Bangalore vorherrschende Klima sorgt für eine schnellere Reifung, als in Schottland, sodass hier in kurzer Zeit herausragende Qualitäten erzielt werden können. Ganzjährig liegen die Temperaturen zwischen 15 Grad nachts und mindestens 30 Grad tagsüber. Das hat zur Folge,  dass ein Teil des Destillats in den Fässern kontinuierlich verdunstet (bis zu 10%), der sogenannte Engelsschwund.