Australien
Australien als Weinproduzent
Die ersten Winzer in Übersee waren Soldaten. Kampferprobte Feldherren wie Hernán Cortés sahen ein Land erst dann als vollends erobert an, wenn ihre Leute an Ort und Stelle Weinstöcke gepflanzt hatten. Das ist ein halbes Jahrtausend her. Im 18. Jahrhundert haben Mönche Weinreben nach Kalifornien gebracht und zur gleichen Zeit war in Australien ein holländischer Kapitän namens Willem Janszoon der erste Weinbauer. Ihm folgte Anfang des 19. Jahrhunderts der britische Siedlungspionier Gregory Blaxland, der als erster Weinbau im größeren Rahmen betrieb. Allerdings sind die Weine aus der sogenannten Neuen Welt in Europa lange unbekannt geblieben. Verursacher waren wohl allzu gerissene Importeure, die zunächst billige Weine aus Fernost und Amerika nach Europa holten, um sie hier mit satten Exoten-Zuschläge zu verkaufen. Die Verbraucher machten das nur kurzfristig mit und die Weinfreunde waren erst mal gehörig enttäuscht.
Abseits dieser Gepflogenheiten kann Roland Wirtz aus dem idyllischen Mosel-Dörfchen Valwig für sich in Anspruch nehmen, die Deutschen mit australischem Wein von der anderen Seite der Welt bekannt gemacht zu haben: Eine Australien-Reise führte ihn im Frühling des Jahres 1978 unter anderem auch in die Nähe der Stadt Adelaide, genauer in das Rebland Barossa Valley.
Der Rotwein, den er dort trinken konnte, hatte es dem Reisenden mit seiner für Australiens Weine charakteristisch großen Fruchtfülle so nachhaltig angetan, dass er mit einer genossenschaftlichen Kellerei ins Geschäft kam und etwa 18.000 Liter Cabernet-Sauvignon und Shiraz in Richtung Deutschland liefern ließ.
Dieses Geschäft war allerdings nur wenig mehr als eine Eintagsfliege. Dennoch wurden verschiedene Mitbewerber darauf aufmerksam. So riss der Faden, den der Moselaner geknüpft hatte, nicht ab – dank der Geschäftstüchtigkeit der Australier.
Zu Beginn wurde man noch belächelt für die Weinproduktion, doch letztendlich folgte der Durchbruch für Australiens Winzer.
Seit Anfang 1990 erlebt der Weinhandel Deutschlands den Beginn einer “Exoten Welle” mit gediegenem Weißwein und vor allem mit Rotwein aus Australien. Die Fachpresse berichtete geradezu aufgeregt, als der führende Händler mit französischen Weinen Australier ins Programm aufnahm – und gerade im Preissegment zwischen zehn und zwanzig Mark konnten die australischen Winzer auftrumpfen: Mitte der 1990-er Jahre platzierten internationale Önologen Cabernet-Sauvignon und Chardonnay aus Australien auf den vorderen Plätzen im Ranking der Spitzenweine.
Verwunderlich sind die Erfolge nicht: Nirgendwo sonst wird das Wachstum der Reben und das Werden des Weins so gründlich erforscht wie im Land of Down Under. Zudem hatten die Winzer auf Basis der australischen Entwicklungsgeschichte keine Chance, dieselben Fehler zu machen, mit denen sich die Europäer etwa 300 Jahren zuvor das Leben schwer machten.
Abseits edelster australischer Tropfen sind viele Weine recht unkompliziert. Doch selbst die einfachsten Schoppen sind mit großem Anstand gemacht.
Top-Weine von weitem, teils unberührtem Weideland kommen aus dem Land der Kängoruhs.
Hier variieren die mittleren Jahrestemperaturen zwischen den kühlen Küstenregionen und den heißen Steppen-Gegenden. Rebland sind die südlichen Regionen Australiens: Im milden Klima von Victoria, New South Wales, South Australia und Tasmanien befinden sich die idealen Böden in den fruchtbaren, trockenen Flussläufen besonders bei Adelaide. Zudem werden kalkhaltige Böden in Coonawarra und Schieferböden in Barossa Valley genutzt.
Auf den Gütern beginnt die Weinlese früh, üblicherweise sehr effektiv mit Maschinen. In den großen Kellereien wird mit hohem technischen Aufwand gearbeitet. Idyllischere Methoden von mühevoller Handarbeit werden ad absurdum geführt – Begriffe wie “Wine industry” oder auch “Wine making” stellen für Australier überhaupt keine Probleme dar.
“Think big” ist die Devise - und letztendlich ist das fulminante Ergebnis ausschlaggebend. Verschneiden gilt als große Kunst und es ist keinesfalls unschicklich, Weine aus dem heißen Barossa Valley mit Weinen von der kühlen Insel Tasmanien zu mischen, auch wenn tausend Kilometer dazwischen liegen.
Was letztendlich zählt, ist das Endprodukt – und das kann in jeder Preisklasse mit vergleichbaren europäischen Erzeugnissen mithalten und braucht sich nicht zu verstecken. Dabei sind Australiens Weingesetze so locker wie die Weinmacher selbst – dennoch unterbleibt Missbrauch schon in ihrem eigenen Interesse.
Weit mehr als die Hälfte der Massensorten, die in der Vergangenheit für hohe Lagerbestände sorgten, sind inzwischen ausgehauen und wurden gegen beste Reben aus Frankreich und aus Deutschland ausgetauscht. Allen voran wurde die Rhön-Traube Syrah angepflanzt, die auf dem fünften Kontinent Shiraz heißt und dort allerbeste Ergebnisse liefert. Für Rotwein, der etwa ein Drittel der australischen Gesamt-Weinproduktion ausmacht, kommen zudem Merlot, Grenache und Pinot Noir zum Einsatz. Daneben zählen Chardonnay und Cabernet-Sauvignon, aber auch Riesling und Sémillon zu den hauptsächlichen Rebsorten für Weißwein.
Australiens Winzer sind immer auch kluge Kaufleute, wie die internationale Kundschaft weiß. Die Erträge von deutlich mehr als 173.000 Hektar bestockter Rebfläche erbrachten im Jahr 2022 Umsätze in Höhe von 9.884,00 Mio. Euro, Tendenz steigend. Dabei scheuen sich die Weinbauern nach wie vor nicht vor großen Investitionen, beispielsweise zur Gewinnung neuer Rebflächen:
Wo heute noch Schafe grasen, sollen schon bald Top-Weine heranwachsen. Hervorragende Qualitäten machen derzeit bereits stolze 68 Prozent der Weinerzeugung aus. Dass sie es können, haben die Australier also längst schon bewiesen.
Im Süden Australiens wird seit vielen Jahren Weinbau betrieben. Die klimatischen Bedingungen ermöglichen hier den Anbau von Weinen von ausgezeichneter Qualität. Aus Australien kommen beispielsweise der Kingston und der Yellow Tail. Diese Weine zeichnen sich durch ihre besondere Qualität aus.
Die ersten Winzer in Übersee waren Soldaten. Kampferprobte Feldherren wie Hernán Cortés sahen ein Land erst dann als vollends erobert an, wenn ihre Leute an Ort und Stelle Weinstöcke gepflanzt hatten. Das ist ein halbes Jahrtausend her. Im 18. Jahrhundert haben Mönche Weinreben nach Kalifornien gebracht und zur gleichen Zeit war in Australien ein holländischer Kapitän namens Willem Janszoon der erste Weinbauer. Ihm folgte Anfang des 19. Jahrhunderts der britische Siedlungspionier Gregory Blaxland, der als erster Weinbau im größeren Rahmen betrieb. Allerdings sind die Weine aus der sogenannten Neuen Welt in Europa lange unbekannt geblieben. Verursacher waren wohl allzu gerissene Importeure, die zunächst billige Weine aus Fernost und Amerika nach Europa holten, um sie hier mit satten Exoten-Zuschläge zu verkaufen. Die Verbraucher machten das nur kurzfristig mit und die Weinfreunde waren erst mal gehörig enttäuscht.
Abseits dieser Gepflogenheiten kann Roland Wirtz aus dem idyllischen Mosel-Dörfchen Valwig für sich in Anspruch nehmen, die Deutschen mit australischem Wein von der anderen Seite der Welt bekannt gemacht zu haben: Eine Australien-Reise führte ihn im Frühling des Jahres 1978 unter anderem auch in die Nähe der Stadt Adelaide, genauer in das Rebland Barossa Valley.
Der Rotwein, den er dort trinken konnte, hatte es dem Reisenden mit seiner für Australiens Weine charakteristisch großen Fruchtfülle so nachhaltig angetan, dass er mit einer genossenschaftlichen Kellerei ins Geschäft kam und etwa 18.000 Liter Cabernet-Sauvignon und Shiraz in Richtung Deutschland liefern ließ.
Dieses Geschäft war allerdings nur wenig mehr als eine Eintagsfliege. Dennoch wurden verschiedene Mitbewerber darauf aufmerksam. So riss der Faden, den der Moselaner geknüpft hatte, nicht ab – dank der Geschäftstüchtigkeit der Australier.
Zu Beginn wurde man noch belächelt für die Weinproduktion, doch letztendlich folgte der Durchbruch für Australiens Winzer.
Seit Anfang 1990 erlebt der Weinhandel Deutschlands den Beginn einer “Exoten Welle” mit gediegenem Weißwein und vor allem mit Rotwein aus Australien. Die Fachpresse berichtete geradezu aufgeregt, als der führende Händler mit französischen Weinen Australier ins Programm aufnahm – und gerade im Preissegment zwischen zehn und zwanzig Mark konnten die australischen Winzer auftrumpfen: Mitte der 1990-er Jahre platzierten internationale Önologen Cabernet-Sauvignon und Chardonnay aus Australien auf den vorderen Plätzen im Ranking der Spitzenweine.
Verwunderlich sind die Erfolge nicht: Nirgendwo sonst wird das Wachstum der Reben und das Werden des Weins so gründlich erforscht wie im Land of Down Under. Zudem hatten die Winzer auf Basis der australischen Entwicklungsgeschichte keine Chance, dieselben Fehler zu machen, mit denen sich die Europäer etwa 300 Jahren zuvor das Leben schwer machten.
Abseits edelster australischer Tropfen sind viele Weine recht unkompliziert. Doch selbst die einfachsten Schoppen sind mit großem Anstand gemacht.
Top-Weine von weitem, teils unberührtem Weideland kommen aus dem Land der Kängoruhs.
Hier variieren die mittleren Jahrestemperaturen zwischen den kühlen Küstenregionen und den heißen Steppen-Gegenden. Rebland sind die südlichen Regionen Australiens: Im milden Klima von Victoria, New South Wales, South Australia und Tasmanien befinden sich die idealen Böden in den fruchtbaren, trockenen Flussläufen besonders bei Adelaide. Zudem werden kalkhaltige Böden in Coonawarra und Schieferböden in Barossa Valley genutzt.
Auf den Gütern beginnt die Weinlese früh, üblicherweise sehr effektiv mit Maschinen. In den großen Kellereien wird mit hohem technischen Aufwand gearbeitet. Idyllischere Methoden von mühevoller Handarbeit werden ad absurdum geführt – Begriffe wie “Wine industry” oder auch “Wine making” stellen für Australier überhaupt keine Probleme dar.
“Think big” ist die Devise - und letztendlich ist das fulminante Ergebnis ausschlaggebend. Verschneiden gilt als große Kunst und es ist keinesfalls unschicklich, Weine aus dem heißen Barossa Valley mit Weinen von der kühlen Insel Tasmanien zu mischen, auch wenn tausend Kilometer dazwischen liegen.
Was letztendlich zählt, ist das Endprodukt – und das kann in jeder Preisklasse mit vergleichbaren europäischen Erzeugnissen mithalten und braucht sich nicht zu verstecken. Dabei sind Australiens Weingesetze so locker wie die Weinmacher selbst – dennoch unterbleibt Missbrauch schon in ihrem eigenen Interesse.
Weit mehr als die Hälfte der Massensorten, die in der Vergangenheit für hohe Lagerbestände sorgten, sind inzwischen ausgehauen und wurden gegen beste Reben aus Frankreich und aus Deutschland ausgetauscht. Allen voran wurde die Rhön-Traube Syrah angepflanzt, die auf dem fünften Kontinent Shiraz heißt und dort allerbeste Ergebnisse liefert. Für Rotwein, der etwa ein Drittel der australischen Gesamt-Weinproduktion ausmacht, kommen zudem Merlot, Grenache und Pinot Noir zum Einsatz. Daneben zählen Chardonnay und Cabernet-Sauvignon, aber auch Riesling und Sémillon zu den hauptsächlichen Rebsorten für Weißwein.
Australiens Winzer sind immer auch kluge Kaufleute, wie die internationale Kundschaft weiß. Die Erträge von deutlich mehr als 173.000 Hektar bestockter Rebfläche erbrachten im Jahr 2022 Umsätze in Höhe von 9.884,00 Mio. Euro, Tendenz steigend. Dabei scheuen sich die Weinbauern nach wie vor nicht vor großen Investitionen, beispielsweise zur Gewinnung neuer Rebflächen:
Wo heute noch Schafe grasen, sollen schon bald Top-Weine heranwachsen. Hervorragende Qualitäten machen derzeit bereits stolze 68 Prozent der Weinerzeugung aus. Dass sie es können, haben die Australier also längst schon bewiesen.
Im Süden Australiens wird seit vielen Jahren Weinbau betrieben. Die klimatischen Bedingungen ermöglichen hier den Anbau von Weinen von ausgezeichneter Qualität. Aus Australien kommen beispielsweise der Kingston und der Yellow Tail. Diese Weine zeichnen sich durch ihre besondere Qualität aus.
3,95 EUR
3,95 EUR
5,95 EUR
5,95 EUR
ab 5,95 EUR
5,95 EUR
7,95 EUR
10,50 EUR
10,50 EUR
10,50 EUR
10,50 EUR
11,50 EUR
11,50 EUR
12,95 EUR
13,95 EUR
17,50 EUR
17,95 EUR
20,95 EUR
22,95 EUR
22,95 EUR
27,95 EUR
31,95 EUR
31,95 EUR
31,95 EUR
31,95 EUR
31,95 EUR
45,50 EUR
48,50 EUR
58,50 EUR