Argentinien

Argentiniens Natur bietet den Winzern ausgezeichnete Voraussetzungen für den Weinanbau aufgrund seiner klimatischen Verhältnisse. Die Böden sind voller Mineralien und Salpeter und brauchen somit kaum gedüngt zu werden.
Das Anden-Gebirge hat sich in der Vergangenheit als natürliche Barriere für die Reblaus erwiesen und Mehltau tritt in dem trockenen Klima ausgesprochen selten auf. Damit wird ein chemischer Pflanzenschutz nahezu unnötig. Bei der Bewässerung der weiten Rebfelder können sich die Weinbauern ein gut funktionierendes Bewässerungssystem nutzbar machen und die nächtliche Abkühlung an den Hängen der Anden macht die Weinbeeren nach der Lese besonders aromatisch.

Wie so oft in Südamerika macht sich auch in Argentinien beim Weinbau und Kellertechnik der zurückliegende und auf fruchtbaren Patenschaften beruhende Einfluss französischer Winzer bemerkbar. Größere Investitionen, die in jüngster Vergangenheit in die weitere Optimierung der argentinischen Kellerwirtschaft geflossen sind und auch weiterhin fließen, werden die Qualität argentinischer Weine peu à peu nachhaltig steigern.

Argentiniens Weine bestechen schon länger mit ihrem natürlichen Potenzial und mittlerweile rangiert man in den Top 10 der Weinproduzenten weltweit, nach den USA gar als drittgrößter des amerikanischen Kontinents auf einem Anbaugebiet von insgesamt 220.000 Hektar. Stellt man die Produktionsmenge jedoch den großen europäischen Erzeugerländern wie Italien, Frankreich oder Spanien gegenüber, spielt Argentinien als Weinbauland eine eher untergeordnete Rolle.

Ein beachtlicher Teil der Weine wird schon im eigenen Land konsumiert, da mit etwa 40 Liter pro Kopf und Jahr die Argentinier zu großen Weinliebhabern avanciert sind. In Portugal liegt der jährliche pro Kopf Verbrauch mit 52 Litern sogar noch deutlich höher.

Zum größten südamerikanischen Staat gehören das Anden-Gebirge mit seinen kristallklaren Gletscherseen und die Pampas als das traditionelle Weideland der berühmten Rinder. Traditionell sind auch Argentiniens hellrote Tafelweine. Sie werden größtenteils aus der Rebsorte Criolla Chica gekeltert und mit kräftigem Rotwein verschnitten, der die Farbe letztendlich auffrischt.

Gerade im Bereich der Rotweine konnte man deutlich zulegen und die Produktions- und Absatzmenge weiter steigern. Weinkenner behalten die Erzeugnisse Argentiniens allerdings schon lange im Auge, weil sie über großes Potenzial verfügen. Die Lagerung im hauseigenen Weinkeller lohnt sich.

Ein wachsender Anteil der Weinproduktion von insgesamt 12 Millionen Hektoliter bringt schließlich respektable Spitzenweine zum Vorschein. Dabei gehören die folgenden Erzeuger zu den führenden argentinischen Weingütern:

- Zuccardi Valle de Uco, Paraje Altamira, San Carlos, Mendoza,
- Casa El Enemigo, Maipú, Mendoza
- Bodegas y Vinedos Lopez, Gutiérrez Maipú
- Finca Los Almos, San Rafael, Mendoza
- Bodega Catena Zapata, Mendoza

Weltweit bekannte Weine aus Argentinien sind außerdem der Amalaya, Terrazas und auch die Erzeugnisse von Dieter Meier.

Die Weinbauern kategorisieren ihre Weine in den Tafelwein vino de mesa und vino fino, den Qualitätswein. Vino fino darf sich so nennen, wenn er zu mindestens 75 Prozent aus Edelreben wie Chardonnay oder Cabernet Sauvignon besteht, die alle zudem aus dem angegebenen Jahrgang stammen.
In Argentinien geben die Weinproduzenten Jahrgang und Herkunftsregion an, ohne dass gesetzliche Pflichten dazu erlassen wurden. Eine eigene DO (Denominación de Origen) und damit verbundene Qualitätskontrollen haben folgende Bezirke Argentiniens ins Leben gerufen:

- Luján de Cuyo
- San Rafael
- Maipú
- Valle de Calchaqui
- Rio Negro/Neuquén

Hauptsächlich für Rotwein verwendete Rebsorten sind Merlot, Cabernet und Pinot.

Für Weißwein werden die Rebsorten Sauvignon, Sémillion, Chardonnay, Riesling und Pedro Ximénez gekeltert.

Dazu kommen die landestypischen Spezialitäten Torrontés und der aus dem Bordeaux stammende
rote Malbec.
Bei der internationalen Aufholjagd zwischen den Weinbauländern liegt Argentinien sehr gut und lässt sich von den Flying Winemakers, den Kellermeistern Australiens, bestens beraten.