Wodka / Vodka
Wodka = Vodka, ist eine Spirituose, die einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % Vol. haben muss. Durch seine Destillation werden ihm die meisten Geschmacksstoffe sowie Aromen oder Fuselöle entzogen und somit ist er beinahe geschmacksneutral. Wodka wird wie viele andere Spirituosen auch aus Getreide (traditionell Roggen) oder Kartoffeln gebrannt. Woher der Wodka stammt, ist nach wie vor ungeklärt, ähnlich wie beim Whisky. So behaupten Russland und Polen gleichermaßen die ersten gewesen zu sein. Völlig unerheblich für den Wodka an sich, der sich bei direkter Übersetzung aus dem russischen "B"одка ableitet. Sein Anfangsbuchstabe "B" kommt im Deutschen einem "W" gleich, wohingegen das russische "B" im angelsächsischen Raum mit einem "V" übersetzt wird. Beide Schreibweisen sind mittlerweile geläufig und zulässig.
Wodka ist größtenteils farblos, aber auch als aromatisierte Abfüllung, also in den verschiedensten, vielfach fruchtigen Geschmacksrichtungen erhältlich.
Analog zu anderen Spirituosen legen auch hier die Hersteller gesteigerten Wert auf das äußere Erscheinungsbild. Der Skorppio Vodka enthält einen echten Skorpion, der Grasovka einen echten Grashalm und der Hot Feeling eine Chilischote. Beim Pink 47 hat man sich auf das Flaschendesign konzentriert und eine Flasche in Form eines Diamanten entworfen.
Aber nicht nur das Design oder der besondere Zusatz verleihen dem Wodka seine besondere Stellung bei den Premiumspirituosen. So ist auch die Geschichte einer Spirituose besonders wichtig und auch in diesem Bereich kann er punkten. Sash & Fritz ein junger deutscher Wodka vereint durch seinen Namen die Freundschaft zweier Könige aus längst vergessener Zeit. Das Destillats zeichnet sich durch seine angenehme Süße im Abgang, verbunden mit spürbar, milden Anflügen von Getreide und fruchtigen Noten am Gaumen aus.
Wodka ist in allen Preisklassen erhältlich. Für Mixgetränke und Cocktails wird aber gern auf preiswerte, teils minderwertige Destillate zurückgegriffen, während der hochpreisige pur oder auf Eis genossen wird. In Russland gilt er als Nationalgetränk und Lebensart und gehört bei jeder Feierlichkeit auf den Tisch und wird immer in Gesellschaft, mit einem Trinkspruch, gut gekühlt und auch mit kleinen Häppchen konsumiert.
Ein Wodka kann aus verschiedenen Getreidesorten, aber auch aus Melasse oder Kartoffeln destilliert werden und wird in der Regel mindestens dreimal gebrannt. Es gibt aber auch Hersteller, die ihn über 30 Mal destillieren, wie beispielsweise beim Purity Wodka. Durch die Vielzahl von Destillationen, die einen personellen, aber auch zeitlichen Aufwand darstellen, verteuert sich das Endprodukt. Ein Großteil der Aromen gehen verloren, verleihen ihm spürbare milde Nuancen. Seine Reinheit wird durch die Filtrationen hervorgerufen, wobei sich die Hersteller abenteuerliche Methoden haben einfallen lassen. Von Kohle- bis Diamantfiltration ist alles dabei. Man stellt sich jedoch die Frage, ob dies gravierende Auswirkungen auf das Endresultat hat? Darüber lässt sich wie bei allen Spirituosen trefflich streiten. Die Hersteller erzielen so höhere Verkaufspreise und verbessern ihre Marge.
Zu den wohl bekanntesten Marken gehören Absolut, Beluga, Belvedere, aber auch Puschkin und Smirnoff. Der Verkauf gestaltet sich mitunter schwierig, was eine strukturelle und nachhaltige Strategie seitens der Hersteller erfordert. Gezielte Werbemaßnahmen, ausgefallene Design, wobei der Crystal Head Wodka in der Totenkopfflasche ein Paradebeispiel darstellt, sind unabdingbar, um sich ein Alleinstellungsmerkmal zu sichern.
Beinahe alle Spirituosen können aromatisiert werden. Das hat dann oft Folgen. Der Name der Spirituosengattung muss dann zwingend geändert werden. Ein Wodka mit Fruchtgeschmack muss einen Alkoholgehalt von mehr als 37,5 % aufweisen, und heißt dann "flavoured" Wodka. Wird dieser Richtwert unterschritten, handelt es sich um einen Likör.
Die gesetzlichen Regelungen sind je nach Art der Spirituose höchst diffizil und irreführend. Sofern eine Brennerei ihren Rum mit Vanillearoma anreichert, und nachfolgend zum Verkauf anbietet, darf dieses Destillat nicht mehr als Rum bezeichnet werden, sondern als Spirituose auf Rumbasis.