Neben den bekannten Frucht- und Cremelikören gibt es natürlich noch weitere Liköre, wie den Eier- oder Kaffeelikör. Der Eierlikör stammt entgegen der Annahme aller jedoch aus ursprünglich aus Brasilien, wo die Ureinwohner eine Spirituose mithilfe von Avocados und Rohzucker hergestellt haben. Im 19. Jahrhundert hat dann die Firma Verpoorten erstmals den Eierlikör hergestellt. Die Avocados wurden jedoch aufgrund ihrer schlechten Verfügbarkeit durch Eier ersetzt. Zur Herstellung des Eierlikörs, der ebenfalls Herstellungsrichtlinien unterliegt, werden Agraralkohol und die weiteren Bestandteile wie Eiweiß, Eigelb, sowie Honig oder Zucker hinzugegeben. Das Endprodukt muss mindestens 150 g Zucker und 140 g Eigelb enthalten. Der Likör wird vorwiegend zu Ostern oder in der Weihnachtszeit genossen. Er eignet sich jedoch auch sehr gut als Topping für Desserts.

Viele Hersteller sind in den letzten Jahren dazu übergegangen, immer neue Kreationen zu erschaffen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass man mittlerweile auch viele wohlschmeckende Kaffeeliköre kaufen kann. Einige namhafte Hersteller sind Kahlua, sowie Tia Maria, die diese Spirituose sehr erfolgreich vertreiben. Der Kahlua wird bereits seit 1936 in Mexiko hergestellt und ist Bestandteil vieler Cocktails bei einem Alkoholgehalt von 20%. Bei der Herstellung dieses Likörs verwendet man Kaffee aus 100% Arabica Bohnen, Vanille und Rum aus Zuckerrohr. Das Endprodukt ruht nach der Destillation noch vier Wochen und enthält dann 100 mg Koffein pro Liter.

Die Herstellung des Tia Maria Kaffeelikörs erfolgt in ähnlicher Weise wie die des Kahlua. Für seine Herstellung wird Wasser, Zucker, Vanille, jamaikanischer Rum, sowie Arabica Kaffee der Blue Mountain Bohne verwendet. Auch dieser Likör wird pur oder auf Eis getrunken und findet in vielen Cocktails Verwendung.

Als letzte Besonderheit müssen auch die Mandelliköre erwähnt werden. Zu den bekanntesten gehört der Amaretto, dessen nussiges Aroma immer mit Marzipan in Verbindung gebracht wird. Er hat üblicherweise einen Alkoholanteil von 20 - 30 %, stammt aus Italien und wurde laut Überlieferung schon im 16. Jahrhundert hergestellt. Seinen typischen Geschmack erhält er durch die Zugabe von Bittermandelöl, das jedoch aus gepressten Aprikosenkernen gewonnen wird. Amaretto genießt man pur, auf Eis oder in Cocktails.