Aperitif

Unter einem Aperitif versteht man zumeist ein alkoholisches Getränk, welches traditionell vor dem Essen serviert wird.
Es soll vor allem geschmacklich auf die darauffolgende Mahlzeit einstimmen und zudem den Appetit anregen.
Des Weiteren dient dieser auf der sozialen Ebene dazu, den Gästen die Wartezeit auf das Essen zu verkürzen und schafft eine gesellige Einstimmung aller auf das bevorstehende Mahl.

Bereits im 16. Jahrhundert findet man die Herkunft des Aperitifs in einem artverwandten Begriff in der lateinischen Sprache.
Dieser stellte ursprünglich ein Fachwort unter Medizinern dar.
Unter einem aper(i)tivus wurde damals vor allem ein Heilmittel mit abführender Wirkung verstanden.
Der moderne Begriff mit seiner heutigen Bedeutung schlägt seine Wurzeln jedoch deutlich später, zuerst in der französischen Sprache.
Im 19. Jahrhundert entstanden, wurde der Aperitif schließlich im 20. Jahrhundert in die deutsche Sprache übernommen und hat seitdem einen großen Einfluss auf unsere Essgewohnheiten.
Vor allem in Frankreich und Italien wird diese Tradition stark gepflegt und gehört dort zum guten Ton, wohingegen er in Deutschland eher seltener serviert wird.

Das Anrichten eines Aperitifs lässt sich beinahe so individuell gestalten wie die Mahlzeit selbst.
Schaumweine oder hochprozentige, aber mit Wasser verdünnte Spirituosen sind hier die klassischen Vertreter, jedoch lassen sich auch leichte und geschmacklich unaufdringliche Cocktails als Aperitif servieren.
Vor allem kommt es hier aber auf die persönlichen Vorlieben an.

Um die Gäste zu begrüßen und geschmacklich geschickt auf das Essen einzustimmen gibt es jedoch ein paar Dinge auf die man achten sollte.
Zum einen ist es grundsätzlich ratsam auf Getränke zu verzichten, welche auf der Basis von Ei oder Milch beruhen – diese haben nämlich eher die Eigenschaft zu sättigen und könnten sich dadurch negativ auf das anschließende Essen auswirken.
Hiervon abgesehen sollte man von Getränken mit einem starken Nachgeschmack absehen, weswegen hochprozentige Spirituosen beispielsweise für gewöhnlich verdünnt werden.

Da ein Aperitif nur eine kleine Anregung schaffen soll und nicht dafür gedacht ist, von dem Highlight der Mahlzeit abzulenken, stellt eine kleine Menge von 0,1 Liter bereits die ideale Serviermenge dar.
Ebenfalls ist es nicht unüblich, kleine Snacks oder Häppchen zur Begrüßung der Gäste anzureichen.
Diese Speisen können sowohl süß als auch herzhaft ausfallen, sind aber für gewöhnlich klein genug, um mit einem Bissen verzehrt zu werden und nicht übermäßig zu sättigen.

Neben dem Aperitif, welcher vor einer Mahlzeit angereicht wird, gibt es noch ein passendes Getränk zum Ende eines Essens.
Das Gegenstück zu dem bereits bekannten Aperitif bildet der sogenannte Digestif.
Dieser wird grundsätzlich nach dem Essen getrunken und dient dazu, die konsumierte Mahlzeit abzurunden.
Neben Obstbränden sind andere hochprozentige Spirituosen wie Weinbrände oder Kräuterliköre üblich.
Die Funktion des Digestif als Abgang soll eine verdauungsfördernde Wirkung sein, jedoch ist diese nicht erwiesen.