Pastis
Ein Pastis muss mit Süßholzwurzel aromatisiert werden, damit er sich überhaupt Pastis nennen darf. Des Weiteren muss er Anethol enthalten, das für die Trübung von Anislikören verantwortlich ist.
Typischerweise weist das Destillat 40 - 45 % Vol. auf. Ursprünglich wurden Anissamen verwendet, wobei man mittlerweile Sternanis aus China importiert, da dieser preiswerter ist. Im Gegensatz zu anderen Anisschnäpsen kommen im Pastis auch verschiedenste Kräuter wie Salbei oder Thymian zum Einsatz.
Pastis wird sehr vielseitig eingesetzt. In der Küche für Suppen und Speisen, im Longdrink mit Cola, aber auch pur mit eiskaltem Wasser wird er als Aperitif oder Digestif genossen. In einigen Regionen Frankreichs, unter anderem im Süden, gibt man dem Pastis traditionell noch einen Schuss Sirup oder Likör hinzu.
Weltweite Bekanntheit erlangten vor allem der Ricard und Pastis 51. Pastis wurde Anfang des 20. Jahrhunderts häufig als Ersatz für den verbotenen Absinth produziert, da Absinth als gesundheitsschädlich eingestuft wurde, aufgrund von enthaltenden Bestandteilen wie Thujon und Carvon.
Für die Produktion von Pastis 51 lässt man die Grundzutaten wie Wasser, Alkohol, Anis und Zucker über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden ziehen. Diesen Vorgang nennt man Mazeration, bei dem die Gewürze und Kräuter ihre ätherischen Öle abgeben. Eine Destillation erfolgt nicht, da diese erfahrungsgemäß im Herstellungsprozess nicht so erfolgversprechend ist und war.
Pastis wird oft als Aperitif vor dem Essen getrunken, um den Appetit anzuregen. Er ist auch ein beliebtes Getränk in Bars und Cafés in Frankreich, wo er oft in Gesellschaft genossen wird.
Pastis hat eine lange Tradition in Frankreich und wird oft mit dem französischen Lebensstil und der Kultur assoziiert und ist ein wichtiger Teil der französischen Ess- und Trinkkultur, sowie ein Symbol für Geselligkeit und Genuss.